Allgemeine Infos & Tipps zu Myanmar
[Stand Februar 2006, ergänzt November 2007]
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Hier habe ich ein paar wissenswerte Dinge und Besonderheiten für alle, die vielleicht selbst nach Myanmar fahren wollen, zusammengestellt. Natürlich unvollständig, subjektiv und ohne Garantie. Wer noch Fragen hat, kann sich gerne melden.
Land | Leute | Verhalten | Kommunikation | Verkehr | Geld | Essen & Trinken | Literatur
Land
Das
goldene Land, das Land der Millionen Pagoden, das ursprüngliche
Asien... die Klischees, mit denen Myanmar beworben wird, sind
vielfältig. Die gute Nachricht ist, dass sie im Grunde alle
stimmen. Wohl kaum jemand wird dieses Land bereisen und nicht
seiner Faszination erliegen.
Natürlich hat die Sache eine
zweite Seite, Diktatur, Willkür, Menschenrechtsverletzungen,
Angst und Armut.
Die meisten Reiseveranstalter halten sich
diesbezüglich natürlich bedeckt. Es gibt viele Gründe
für oder gegen eine Reise nach Myanmar, in den meisten
bekannten Reiseführern wird diese Diskussion aufgegriffen.
Entscheiden muss sich eh jeder selbst.
Wichtig scheint mir, sich
vor einer Entscheidung besonders gründlich zu informieren,
damit man abwägen kann, worauf man sich einlässt. Wer
mehr wissen möchte, dem empfehle ich die umfangreiche
Studie der Organisation respect,
die viele relativ neutrale Hintergrundinformationen liefert.
Die jüngsten Ereignisse im Oktober 2007 sind
aus den Medien sicher bekannt. Erneut wurden nach 20 Jahren
Demonstrationen wieder blutig niedergeschlagen und sogar
gewaltsam gegen die Mönche vorgegangen. Das Militär setzt weiter
auf harten Kurs und Anzeichen für eine Liberalisierung sind
leider nach wie vor nicht zu erkennen.
Meiner persönlichen Meinung nach führt ein Ausbleiben des
Tourismus in diesem Moment aber wie jeder Boykott nur zu einer weiteren
Verschärfung der Situation bei der ohnehin verarmten Bevölkerung.
Nicht nur das Regime profitiert vom Tourismus, viele "kleine Leute" leben
mittlerweile davon.
Die wirtschaftliche Situation ist soweit ich das sehen konnte desolat. Vom Aufschwung, der z.B. in Vietnam unübersehbar ist, gibt's hier keine Spur. Zwar gibt es (fast) alles zu kaufen, trotz Boykott. Statt aus Europa oder den USA direkt kommen die Waren halt über Thailand und China, was allerdings die Preise noch mal hochtreibt. Vieles ist außerdem mit satten Steuern belegt, so dass sich vieles nur wenige Reiche leisten können. Für die Masse der Bevölkerung fehlt es dagegen schon an grundlegenden Dingen. Die Stromversorgung funktioniert teilweise nur schlecht, Telefonieren außerhalb Yangons ist teilweise auch eine Katastrophe. Infrastruktur und medizinische Versorgung.... alles Mangelware.
Was für Besucher als „ursprüngliches Asien“ und eine Zeitreise mindestens um Jahrzehnte zurück gilt, macht den Menschen im Land sicher eher das Leben schwer. Bleibt zu hoffen, dass durch den zunehmenden Tourismus möglichst viele „einfache“ Menschen profitieren und Begleiterscheinungen wie Zwangsarbeit und -umsiedlungen der Vergangenheit angehören.
Leute
Höflichkeit und Gastfreundschaft begegnen einem überall in Asien, in Myanmar aber noch ein Stück mehr. Ich habe die Menschen dort als sehr freundlich und hilfsbereit erlebt. Wenn es ein „Land des Lächelns“ gibt, hätte Myanmar meiner Meinung nach den Titel verdient.
Die Verständigung mit Englisch war kein Problem und es ergaben sich viele interessante Kontakte. Es gab auch immer eine Menge zu Lachen und trotz Armut wird oft auch mit Ausländern geteilt, z.B. Essen in den Pagoden.
Noch wird man in Myanmar genauso häufig von Menschen angesprochen, die sich einfach nur unterhalten und englisch üben möchten, wie von Händlern, Rikschafahrern etc. Über das Land kann man so einiges Erfahren, allerdings weniger zu den sensiblen Themen wie Politik. Trotz der rudimentären Infrastruktur ist das Reisen im Land einfach, alles klappt ganz gut, vor allem wegen der vielen netten und bemühten Menschen. Mein Fazit ist, da muss ich noch mal hin!
Die Menschen in Myanmar sind teils sehr religiös, der Buddhismus spielt im Alltag eine Rolle. In den Pagoden überwiegen die Gläubigen, die hier noch nicht von Touristenmengen verdrängt wurden (abgesehen von Bagan vielleicht).
Die Gesellschaft ist wie meist in Südostasien konservativ. Fast alle tragen den traditionellen Longyi (Wickelrock), und die meisten Frauen und Kinder verwenden die Thanaka-Paste als Sonnenschutz, für mich erstmal ungewohnte Anblicke. Der westliche „Way of Life“ wird hier genauso angestrebt wie überall, vor allem von der Jugend. Viele Artikel sind aber nicht erhältlich oder sehr teuer. Alles was nach westlicher Dekadenz richt, wird von den Behörden nicht gern gesehen.
Eine Tradition, die mich nicht wirklich begeistern konnte, ist das überall verbreitete Betel-Kauen. Manche Strassen sind von roten Pfützen förmlich übersäht. Die Betelnuss, kaufertig zubereitet in mit Kalk bestrichenen Blättern und Gewürzen, ist an jeder Strassenecke erhältlich. Ich hatte ursprünglich vor, das mal zu probieren, hab dann aber doch davon abgesehen, da ich nicht mit einem „Dracula-Mund“ durch die Gegend laufen wollte.
Verhalten
Ein gewisses Maß an Anpassung an die kulturellen gesellschaftlichen Gegebenheiten ist, wie in allen Ländern, gefragt. Natürlich kann man auch in Shorts eine Pagode besuchen und wird in der Regel nicht abgewiesen. Missbilligt wird solches Verhalten aber dennoch, auch wenn es aus Höflichkeit und Respekt vor dem reichen Westler meist nicht offen angesprochen oder gar kritisiert wird. Mit höflichem und respektvollem Verhalten bricht sich aber kein Reisender einen Zacken aus der Krone. Man muss es ja nicht übertreiben und wie die Burmesen mit voller Kleidung ins Meer springen.
Die
Menschen freuen sich natürlich über kleine
Aufmerksamkeiten. Für gute Dienstleistungen ein kleines
Trinkgeld oder Geschenk zu überreichen, finde ich durchaus
sinnvoll. Das kommt dann wenigstens an der richtigen Stelle an.
Beliebt sind z.B. westliche Kleidungsartikel, ich hatte ein paar
Baseballkappen mit Aufdruck dabei.
Für viel Freude vor allem
bei Kindern sorgten auch kleine Polaroidfotos, die ich bei
entsprechenden Gelegenheiten aufgenommen und verschenkt habe.
Teilen und Spenden wird von vielen Einheimischen praktiziert und
in vielen Situationen fand ich es gut, auch etwas (zurück-)geben
zu können.
Gar nicht sinnvoll finde ich aber, wahllos Geschenke oder Süssigkeiten zu verteilen oder bettelnden Kindern Geld in die Hand zu drücken. Das verursacht eher Probleme als das es welche löst. In Mandalay am Fähranleger verteile eine Frau beim Warten auf die Fähre Kugelschreiber an ein paar bis dahin völlig unbeteiligt dasitzende Kinder. In Sekundenschnelle kamen noch eine ganze Menge Kinder dazu und eine große Balgerei begann, die arme Frau wurde die Kindertraube um sie herum bis zum Einsteigen in die Fähre nicht mehr los. Ich konnte mich einer gewissen Schadenfreude nicht erwehren...
Kommunikation
Zwischenmenschlich
läuft diese einwandfrei, ein Problem gibt's wenn die Technik
ins Spiel kommt. Telefonieren nach Europa ist sehr teuer (4-15 US$
pro Minute) und nur von der Post oder Hotels aus möglich, die
Verbindung ist manchmal nicht so doll. Telefonzellen gibt es
nicht, aber öffentliche Telefone für Inlandsgespräche
findet man z.B. an den Märkten.
Die Leitungen für lokale
Telefonate sind häufig überlastet, vor allem ausserhalb
Yangons. Für eine Verbindung von Bagan nach Yangon brauchte
ich z.B. duzende Anläufe. Nach ein paar Sekunden brach die
Verbindung dann ab und das ganze begann von vorne.
Internetcafes
gibt es mittlerweile, vor allem in Yangon, Mandalay und am
Inle-See. Der Zugang ist allerdings zensiert, viele Seiten sind
gesperrt. Nur am Inle-See war es möglich, die gängigen
Freemail-Adressen zu erreichen.
Man kann sich allerdings ein
Postfach bei einem wenig bekannten Anbieter einrichten, damit
hatte ich überall Zugang und konnte auch Mails empfangen. Der
Versand geht ansonsten z.B. von Hotels aus, dann allerdings über
die Mailadresse des Hotels und recht teuer (bezahlt wird pro Mail,
um die 1500 Kyat). Internet-Cafes kosteten zwischen 1000 und 4000
Kyat pro Stunde, z.T. war eine vorherige Registrierung mit Pass
erforderlich (!).
Ausländische Handys funktionierten Ende 2004 kurzzeitig (wohl wegen des World Buddhist Summit), das Roaming wurde dann aber wieder abgeschaltet. Ich hatte keinen Empfang mehr und hab das Ding nur als Wecker genutzt.
Für meine Urlaubsgrüsse habe ich altmodischer Weise Postkarten verwendet und diese in Yangon aufgegeben. In den kleineren Orten ist das Ankommen der Post ein absolutes Glücksspiel. Meine Karten sind angekommen.... nach zweieinhalb Monaten und nachdem ich die Hoffnung eigentlich schon aufgegeben hatte. Dafür haben aber auch knappe 3 Cent Porto ausgereicht!
Verkehr
Direktflüge gibt es glaub ich nur ab Wien (Lauda-Air), sonst fliegt man über die üblichen Drehscheiben Asiens, z.B. Bangkok. Üblicherweise heisst der Zielflughafen Yangon. Mandalay wird (selten) von Chiang Mai (Thailand) aus angeflogen, vielleicht irgendwann in Zukunft häufiger, wenn man den riesigen neuen Flughafen dort sieht...
Im
Land reist man mit Bussen, Pickups, Zug, Fahrrad, Pferdekutsche,
Boot, Taxi, Auto, Flugzeug... ja nach dem, was verfügbar ist
und was Zeitplan und Geldbeutel hergeben. Als Faustregel gilt,
dass Reisen auf jeden Fall mit einer „Entdeckung der
Langsamkeit“ einhergeht. Die Strassen sind fast durchgängig
in schlechtem Zustand, mehr als 20-30 Kilometer in der Stunde
sollte man bei Überlandfahrten auf keinen Fall
einkalkulieren. Züge sind allerdings auch nicht schneller.
Die
Fahrpreise sind meist günstig. Ausnahme sind Inlandsflüge,
die teurer sind als in den Nachbarländern, sowie einige
staatliche Transportmittel.
Grundsätzlich sind alle Fahrzeuge im Land pannenanfällig, da oft veraltet. Meist ist das kein großes Problem, da sie Reparatur bei kleinen Störungen in der Regel routiniert abläuft. Fahrpläne oder geschätzte Ankunftszeiten relativieren sich aber meist schnell. Das gilt übrigens auch für Inlandsflüge. Die sind zwar insgesamt recht zuverlässig, aber es fallen auch schon mal Flüge aus oder die Abflugzeiten ändern sich spontan. Von meinen drei Flügen startete immerhin einer zur geplanten Zeit.
Fazit: Zeit mitbringen, sich nicht aus der Ruhe bringen und es gibt kein Problem!
Geld
Eine Besonderheit in Myanmar: Reiseschecks, Kreditkarten etc. kann man zu Hause lassen, da sie nicht akzeptiert werden (können). Wegen des US-Boykotts ist zurzeit (03/2005) nur Bargeld zu gebrauchen!
Der Umtausch von 200 US$ in die Touristenwährung FEC bei der Einreise (oft als „Zwangsumtausch“ bezeichnet) ist nicht mehr notwendig. Größere Posten wie Flüge sowie die meisten Hotels und staatliche Eintrittsgelder und Verkehrsmittel müssen in US$ bezahlt werden. Diese sollte man also reichlich, auch in kleinerer Stückelung, dabei haben. Auch vieles andere, wie Souvenirs, kann oft mit US$ bezahlt werden, auch wenn Privatleuten der Besitz von Dollar offiziell verboten ist.
Von den Ausnahmen abgesehen, wird alles mit der Landeswährung Kyat (sprich Tschat) bezahlt. Geld tauscht man auf dem „freien“ Markt (gerne auch „Schwarzmarkt“ genannt), den man tatsächlich auf vielen Märkten antrifft. Auf dem Bogyoke-Markt in Yangon wird man z.B. alle paar Meter von Geldwechslern angesprochen.
In Yangon werden auch problemlos Euro gewechselt. Probleme bekommt man mit alten, gammeligen Scheinen, die kaum jemand annimmt und 100$-Scheinen der Serie „CB....“. Vor allem die Dollars sollten „taufrisch“ aussehen. In Yangon erhält man die besten Kurse (02/2006 um die 1250 kyat = 1US$), es folgt Mandalay und an anderen Orten erhält man teils deutlich weniger. Für kleine Scheine sinkt der Kurs auch ein wenig und Hotels, Reisebüros, Souvenirshops etc. bieten ebenfalls weniger an.
Nennwerte wie 90 oder 45 Kyat sind der Astrologie zu verdanken
und nicht mehr im Umlauf
Dieser Geldwechsel ist im Prinzip natürlich illegal. Aber offizielle Wechselstellen gibt es wenige und diese bieten eher lachhafte Kurse. In Yangon am Flughafen erhält man nur etwa die Hälfte des üblichen Kurses. Das größte Risiko haben wohl die einheimischen Geldwechsler, die aber recht genau wissen wie's läuft. Die größte Schwierigkeit für Touristen ist meist, die dicken Geldbündel nachzuzählen (der größte Schein von 1000 Kyat entspricht rund einem US$, da kommt ganz schön was zusammen) und die ganzen Lappen irgendwo zu verstauen. Ich bin zum ersten Mal mit einer Plastiktüte voll Geld im Rucksack durch die Gegend gelaufen, sicherheitstechnisch war das aber eigentlich kein Problem. Über's Ohr gehauen wurde ich beim Geldwechseln übrigens auch nicht, wobei auf der Straße insbesondere in Umgebung der Sule-Pagode in Yangon Vorsicht geboten ist.
Was den Geldbedarf angeht, kann man schwer Tipps geben, hängt sehr vom Reisestil und den eigenen Vorlieben ab. Generell lieber etwas mehr mitnehmen, denn wenn die Kohle einmal ausgegeben ist oder sonst wie abhanden kommt, gibt es keine Nachschubmöglichkeiten. Als kleiner Anhaltspunkt hier ein paar Preisbeispiele von meiner Reise:
*
Doppelzimmer 5-10 $ (mit Frühstück und meist aircon)
*
An den Stränden z.T. teurer, besonders günstig waren
Mandalay und Nyaungshwe
* Essen (z.B. Curry) um 1000 kyat
*
Seafood 1500-3500 kyat (ganzer Hummer ca. 5000 k)
* Snack an
Garküchen und in Teestuben ab 100 kyat
* Star-Cola
150-200 kyat
* Myanmar-Beer (grosse Flasche) 1000-1500 kyat
* Trinkwasser 1l 150-200 kyat (in manchen Hotels kostenlos,
genau wie grüner Tee)
* Milkshake, Säfte 500-1000
kyat
* Taxi in Yangon, Mandalay 1000-1500 kyat
* Taxi
Heho-Inle Lake fest 15.000 kyat (Handeln hier unmöglich)
*
Taxi (die kleinen blauen) Mandalay und Umgebung (Sagaing etc.)
1Tag um 10.000 kyat
* Kutsche in Bagan 1 Tag um 7000 kyat
*
Kanufahrt Inle (ca. 3 Std.) 1500 kyat (bei 2 Pers.)
*
Bootsfahrt Inle und Indein, 1 Tag um 5000 kyat (bei 3 Pers.)
*
Auto mit Fahrer (längere Strecken) pro Tag 30 – 40 $
*
Flug Yangon - Mandalay oder Bagan um 100 $
* Express-Boot
Mandalay – Bagan 16 $
* Wäsche pro Stück ab
100 kyat
* Internet Std. 1000-3500 kyat (in Hotels pro Email
z.T. 1500 k)
* Telefon (Europa) pro Min. 4-10 $
* Telefon
(Inland) pro Min. 75-150 kyat
* Longyi (Wickelrock) um 1500
kyat
* Cheroots (burmesische Zigarren) 50 Stk. 200 kyat
(Markt)
Der Nennwert von 1 Kyat wird einem nicht häufig begegnen, inzwischen der FEC ebenso wenig
Essen & Trinken
Die größte Sorge der Reisenden gilt oft der Vermeidung von Magenproblemen. Dazu kann ich nur sagen, ich hatte keinerlei Schwierigkeiten! Vielleicht bin ich da etwas abgehärtet, aber selbst Salate und Eiswürfel habe ich überlebt.
Anders
als z.B. in Thailand gibt es in Myanmar nicht jederzeit und
überall alles an Lebensmitteln. Das Angebot ist mehr
regional und saisonal bestimmt, unter anderem Wohl auch durch die
Transportprobleme. Der „Renner“ während meines
Aufenthalts waren auf den Märkten vor allem Melonen und
Blumenkohl in rauen Mengen.
Aber keine Sorge, es gibt auch hier
ein vielfältiges Angebot an Essen aller Art. Garküchen
und Restaurants sind haufenweise vorhanden. Essen ist von einigen
noblen Restaurants abgesehen ausgesprochen billig, ein Gericht
kostet selten mehr als 1000 Kyat.
Das Essen in Myanmar ist in der Regel nicht besonders scharf, Suppen sind z.B. meist eher säuerlich. Sehr beliebt, etwa in den Curries, ist fettiges Fleisch, nicht so ganz mein Geschmack. Ansonsten hat es aber fast immer gut geschmeckt. Meine Favoriten waren die Seafoodgerichte am Meer und die vielen leckeren Kleinigkeiten, die am Strassenrand gebrutzelt oder in den Teestuben verkauft werden.
Teestuben sind eine Institution in Myanmar, man findet sie überall. Der grüne „Chinese-Tea“ wird kostenlos ausgeschenkt, andere Getränke und Snacks sind spottbillig. Der „Myanmar-Tea“ mit Unmengen gesüsster Milch wird leider oft als Instant-Produkt zubereitet. Dasselbe gilt für den Kaffee, „Coffie-Mix“.
Eine Katastrophe ist oft das Frühstück, es sei denn man mag süßliche Bierdeckel, hier „Toast“ genannt. Zum Glück gab es immer Obst und Eier, das Brot war überall eher ungeniessbar. Zu empfehlen ist die Mohinga-Suppe (dickliche Fischsuppe mit Nudeln), ein typisch burmesisches Frühstück das an vielen Strassenständen erhältlich ist, köstlich. Lephat ist eine weitere Spezialität, ein Salat aus eingelegten Teeblättern, der mit verschiedenen gerösteten Nüssen, Knoblauch und Chilies serviert wird. Ich fand's nicht schlecht.
Verdursten muss auch niemand, wie den grünen Tee gibt es teils auch Trinkwasser in den Hotels kostenlos. Ansonsten ist das überall zu bekommen, wie auch alle anderen Getränke. Die bekannten westlichen Limos werden aus Thailand oder China eingeführt und sind unverhältnismäßig teuer. Die einheimischen Produkte wie „Star-Cola“ kosten einen Bruchteil und schmecken im Grunde genauso. Leider nicht so verbreitet sind frische Kokosnüsse, die ich in anderen Ländern immer geliebt habe. Wenn es sie gibt, sind sie meist warm (wie manch anderes Getränk auch), um Eiswürfel kommt man daher nicht herum. Fruchtsäfte und Shakes gibt's natürlich auch. Völlig in Ordnung fand ich das Einheimische Myanmar-Beer. Da es relativ teuer ist, bevorzugen die Einheimischen härteres wie den „Mandalay-Rum“ oder Myanmar-Whisky, beides sehr billig aber bei dem Klima vielleicht nicht unbedingt der Hit.
Literatur
Alles, was ich an (deutschsprachiger) Literatur über und rund um Myanmar bekommen konnte, habe ich vor, während und nach meiner Reise gelesen. Dazu gehören auch Romane, die ebenfalls dazu beitragen können, ein Bild eines Landes zu bekommen. Unterwegs bin ich übrigens kaum zum Lesen gekommen, obwohl (oder weil?) ich alleine unterwegs war.
Hier eine Auswahl an Büchern:
Reiseführer
- "Myanmar (Birma)", Stefan Loose Travel-Handbücher
Mein ständiger Begleiter, der viele nützliche Informationen beinhaltete. Einen besseren deutschsprachigen Reiseführer habe ich nicht gefunden. - "Myanmar (Birma, Burma)", Reise-Know-How
Mit dem Verlag habe ich schon viele gute Erfahrungen gemacht, von diesem Band war ich aber enttäscht. Er blieb zu Hause.
Sachbücher
- "Birma", Klemens Ludwig, Beck´sche Reihe
Ein Taschenbuch über Geschichte, Politik, Gesellschaft und Kultur. Sehr lesenswert für Hintergrundinformationen. - "Myanmar − Reisen im Land der Pagoden", Klaus R. Schröder
Ein ungewöhnlicher Reisebericht von einer Rundreise im eigenen Eisenbahnwaggon, ich fand es unterhaltsam und informativ. - "Dhammayangyi − eine Reise ins Herz Birmas", Hans W. Finger
Biographie eines Tempels, Geschichte, Mythen und die Menschen Bagans. Teils stimmnugsvoll, liest sich am besten vor Ort oder nachdem man dort gewesen ist und hilft Bagan zu verstehen - "Im Reislande Birma", Alfred Oßwald
Reiseschilderungen von 1927 (!), im Antiquariat entdeckt. Erstaunlich ist, wie vieles man auch 80 Jahre später wiederentdeckt.
Romane, Erzählungen
- "Pilgerreise in Myanmar", Ma Thanegi
Eine Burmesin beschreibt eine Gruppenreise mit dem Bus durch das eigene Land, die 29 wichtigsten Tempel und Orte in zwei Wochen. Unterhaltsam und humorvoll geschrieben, gibt einige Einblicke in den Alltag des Landes. - "Der Glaspalast", Amitay Ghosh
Der Klassiker, historischer Roman über eine eine burmesische Familie in Mandalay im Laufe von drei Generationen, beginnend in der Kolonialzeit. Gehört ins Reisegepäck. - "Tage in Burma", George Orwell
Ebenfalls ein Klassiker. Orwell war als Polizist in Burma und rechnet in diesem Roman mit dem englischen Kolonialsystem ab. - "Das Herzenhören", Jan-Philipp Sendker
Etwas kitschig anmutende Familiengeschichte. Ich fand es aber unterhaltsam und ein wenig lernt man auch über Myanmar. - "Schatten über Burma", Klaus Sebastian
Mäßiger Krimi, der eher zufällig am Inle-See und in Yangon spielt. Schauplatz könnte auch sonstwo sein, viele Klischees.