Mal
wieder heißt es früh aufstehen. Um kurz nach fünf erwartet
mich schon mein Mini-Taxi der letzten Tage und wir fahren durch die
dunkle, neblige Stadt zum Fähranleger am Ayeyarwady. Dort decke
ich mich bei den fliegenden Händlern noch mit Wasser ein und
vermache meinem Fahrer eine Baseballkappe zum Abschied.
Dann geht es auf die Fähre nach Bagan. Unten im Schiff gibt es nummerierte Sitzplätze, ähnlich wie im Flugzeug. Alles Gepäck wird verstaut und es ist schon vor der Abfahrt ziemlich stickig in hier unten. Also flüchte ich auf Deck. Wir legen pünktlich um sechs Uhr ab und es ist noch angenehm kühl. Als wir Sagaing passieren, wird es langsam hell und wir erleben einen tollen Sonnenaufgang über dem Fluss, im Hintergrund – natürlich – immer wieder Pagoden aller Art.
Es gibt ein kleines Bordrestaurant, wo ich mir dann erstmal ein ganz brauchbares Frühstück genehmige. Auf dem Schiff treffe ich etliche Leute wieder, die mir bereits in Yangon oder am Inle-See über den Weg gelaufen sind. So gibt es eine Menge Unterhaltung und Erfahrungsaustausch und die Fahrt wird kurzweilig. Wahnsinnig viel zu sehen gibt es auf der Strecke nicht, die Ufer liegen teils weit weg im Dunst. Am interessantesten sind die wenigen Stopps auf der Strecke, an denen immer eine Menge Obstverkäufer durch den Fluss gewatet kommen. Der Tag auf dem Schiff ist aber durchaus erholsam und sicher erheblich angenehmer als die gleiche Zeit in einem Bus zu sitzen.
2006 wählen wir daher auch diesen Transport und verbringen einen genauso unspektakulären Tag auf dem Wasser. Am zweiten Anleger kaufen wir von den fliegenden Händlern handgewebte Wolldecken mit schönen Farbmustern, die uns in Bagan noch gute Dienste leisten werden.