Mekong-Delta

[2003] Bei der Standard-Tourorganisation Sinh Café haben wir von Saigon aus einen zweitägigen Ausflug ins Mekong-Delta gebucht. Diese "Kaffeefahrten" wurden teils auch von Einheimischen als günstige Reisemöglichkeit genutzt. Von den Päpsten des Individualreisens werden sie freilich belächelt, aber wir haben durchweg gute Erfahrungen gemacht.
Mit einer überschaubaren Gruppe und einem sympathischen Reiseleiter ging es per Bus Richtung Delta. Es folgte der Umstieg in ein kleines Boot und eine Stunde Fahrt in eines der wenigen Waldgebiete. In schmalen Ruderbooten fuhren wir dann über winzige Wasserläufe durch den Wald, vorbei an einem ehemaligen Basislager der Vietcong. Unscheinbare Bunker und kleine Seen – Bombenkrater – erinnern an den Krieg. Ansonsten begeistert aber eher die üppige Natur, Waldgebiete sind in Süd-Vietnam als Spätfolge des Krieges nicht sehr verbreitet. Weniger erfreuen die großen Moskitos, aber das Mückendeo hilft.

Mit einem größeren, bequemen Boot fahren wir dann einige Stunden bis nach Can Tho. Es geht über zwei kilometerbreite Seitenarme des Mekong. Am schönsten ist es aber auf den kleinen Flüssen und Kanälen, die Fahrt führt an kleinen Dörfern, Obstplantagen, herrlicher Landschaft und unzähligen winkenden Kindern vorbei. Abgesehen von den Motoren einiger Boote ist es angenehm ruhig, auf dem Dach unseres Bootes liegen wir in der Sonne und genießen.

Mekong 1
Am nächsten Tag geht es von Can Tho aus zu einem schwimmenden Markt. Erstaunlicherweise gibt es da tatsächlich buntes Markttreiben und so gut wie keine Touristen. Die Hausboote der Händler haben hohe Bambusmasten, an denen die jeweilige Warenpallette oben angebunden und so vom weiten sichtbar ist. Dazwischen rudern Hausfrauen stehend ihre Einkäufe nach Hause.

Der Rückweg führt uns zu einer Obstplantage, wo es neben Stille und Idylle leckere Tropenfrüchte gibt. Danach besichtigen wir noch die Herstellung von Reispapier und eine Reismühle. Das war insgesamt interessant und gab etwas Einblick in die Landwirtschaft im Delta. Im Gegensatz zu ähnlichen Touren in Thailand gab's auch keine Verkaufsveranstaltungen und Shops an den einzelnen Stops, was uns angenehm überrascht.
Mit dem Bus geht es wieder zurück nach Saigon, über eine neue Brücke und mit der Fähre über einen der riesigen Mekong-Arme. Zufrieden mit der Tour bleiben wir noch einen Tag in Saigon, wo wir überwiegend in Cafes faulenzen. Von der Dachterrasse des Majestic beobachten wir den Verkehr auf dem Saigon-Fluss, im Hintergrund die riesigen Reklametafeln über den Holzhütten am Ufer und ein Stück flussabwärts der Hafen der Stadt.

Weiter nach Mui Ne

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